Neujahrsempfang 19.01.2025
Am 19. Januar 2025 fand der dritte Neujahrsempfang der Gemeinde Gäufelden statt, der mit einem ökumenischen Gottesdienst und begleitender Kinderkirche eröffnet wurde. Dieser Empfang hat das Trio komplettiert. Nach nun 3 Jahren hat dieser zwischenzeitlich in allen Teilorten stattgefunden. Auch die größte der Hallen, die Hermann-Wolf-Halle in Nebringen war am vergangenen Sonntag gut gefüllt. Im Gottesdienst wurde das Thema „Über Mauern springen“ angesprochen, was symbolisch auch im Alltag der Gemeindeverwaltung öfters nützlich wäre. Herr Bürgermeister Schmid betonte in seiner anschließenden Rede, dass bürokratische und politische Hürden häufig im Verwaltungsalltag existieren und diese oft überwunden werden müssen.
So zeigen aktuelle Umfragen der Forsa, dass generell nur noch 44 Prozent der Bevölkerung dem Bürgermeister vertrauen, wobei der persönliche Eindruck in Gäufelden des Bürgermeisters deutlich höher liegt. Herr Schmid unterstrich, wie wichtig es ist, ansprechbar zu bleiben, da viele politische Entscheidungen auf der untersten Ebene erklärt werden müssen.
Ein Beispiel für die Herausforderungen, mit denen die Gemeindeverwaltung Gäufelden 2024 konfrontiert war und ist, ist der geplante neue Spielplatz neben der Kita Gerstenstraße. Der Plan befindet sich derzeit in der Umsetzung, doch aufgrund der angrenzenden Streuobstwiesen und einer Steinkauz Population müssen spezielle Naturschutzbestimmungen beachtet werden. Dies hat zu langen Genehmigungsprozessen geführt, und obwohl bereits Fachleute vor Ort waren und der NABU und die Gemeinde eine pragmatische Lösung finden konnten, wird laut Aussage der unteren Naturschutzbehörde weiterhin ein Gutachter benötigt, was zu einer erheblichen Verzögerung des Bauvorhabens führen kann.
„Wir Kommunen brauchen Bürokratieabbau und staatlich ausgesprochenes Vertrauen in unser Handeln“ forderte und betonte Benjamin Schmid. Nur so kann die Verwaltung handlungsfähig agieren. „Mein Wunsch und Meine Forderung ist auf jeden Fall, das die Bundes- und Landesregierung Ihren Worten zu angekündigten Entlastungen und Verwaltungsvereinfachung auch Taten folgen lässt. Wir brauchen die Freiheit pragmatisch Entscheidungen zu treffen um Dinge auch mal kurzfristig umzusetzen, Verwaltungshandeln zu beschleunigen und Vereinsleben und Ehrenamt auch in Zukunft gesichert zu wissen.“ so Bürgermeister Schmid weiter.
Ein weiteres Problem sieht Bürgermeister Schmid an dem Mehr an Pflichtaufgaben von Bund und Land, das die Kommunen in der eigenen Entwicklung einbremst. Pflichtaufgaben sind die Aufgaben, die eine Gemeindeverwaltung erfüllen muss. Durch solche vorgegebenen Aufgaben bleibt weniger Spielraum für eigene kreative Entwicklungsmöglichkeiten. Und das alles in einer Zeit, in der die Kommunalhaushalte ohnehin schon in einer bedenklichen Schieflage sind und der Personalmangel jeden Tag größer wird. Die Finanzlage bei uns und bei sehr vielen Kommunen in Baden-Württemberg ist sehr angespannt. Pflichtaufgaben ohne vorhandene finanzielle Mittel zu erfüllen gestaltet sich zunehmend als schwieriger.
Aktuell haben wir in der Verwaltung eine Konsolidierungsrunde gedreht um dem Gemeinderat Einsparvorschläge unterbreiten zu können, mit welchen wir einen genehmigungsfähigen Haushalt 2025 aufgestellt bekommen.
Trotz harter Bedingungen konnte in 2024 auch einiges in Gäufelden vorangebracht werden. Sei es der Baufortschritt in der Ortsdurchfahrt Öschelbronn, die barrierefreie Sanierung des Bahnhofs Nebringens, der Nahversorger Norma in Tailfingen, der Dirtpark in Tailfingen oder der Neuaufbau des DFB-Minispielfelds in Nebringen.
Für die kommende Periode hat der im vergangenen Jahr neu gewählte Gemeinderat, bei seiner Klausur, einen „Fahrplan“ erstellt. Was passiert mit Gäufelden in den nächsten Jahren? Wie kann trotz klammer Haushaltslage etwas vorangebracht werden? Es wurde klar, dass dies vor allem mit kreativen Lösungen gelingen kann. So priorisierte der Gemeinderat folgende Projekte:
- Kita-Betreuung und Bauten
- Gewerbeansiedlung und Gewerbeflächenentwicklung
- Sportstättenentwicklung
- Entwicklung von Wohnbauflächen
- Energie
- Ganztagesbetreuung in den Gäufeldener Grundschulen
Es gilt nun diese Themen gemeinsam anzugehen.
Im Rückblick auf 2024 dankte der Bürgermeister den vielen ehrenamtlichen Helfern, die bei Veranstaltungen wie der Fleckaputzede im vergangenen Jahr tatkräftig unterstützten.
Betont hat Bürgermeister Schmid auch die vielen Feste und Veranstaltungen die die Gäufeldener Vereine mit einer großen Helferschaar organisierten und der Bürgerschaft anboten. 2024 konnten bspw. der TV Nebringen und der TSV Tailfingen beide ihre 100-jährigen Jubiläen feiern.
Ein weiteres Highlight war die Finanzierung einer Rikscha, die durch das Engagement der Freiwilligenbörse und vor allem von Herrn Wolfgang Bergler, durch einen Antrag bei der Aktion Mensch, vollständig finanziert wurde und nun zukünftig unseren Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung steht.
Auch der Dank an die vielen Hilfsinstitutionen wie die Feuerwehr, Polizei oder das DRK, wurde ausgesprochen.
Allen Verwaltungsmitarbeitern galt ein ebenso großer Dank für die in 2024 getätigte Arbeit. Besondere Erwähnung fand auch die Gemeindemitarbeiterin, Frau Martina Bentele, für die erneute Organisation des Neujahrsempfangs. Herzlichen Dank ebenso an die Beteiligten des Neujahrsempfangs: die evangelische und katholische Kirchengemeinde, den Musikverein Öschelbronn, die Landfrauen für die Verköstigung und den TV Nebringen für die Bewirtung.
Auch in 2025 steht ehrenamtliches Engagement weiter ganz oben. So hat sich bspw. eine Tailfingerin bei der Verwaltung gemeldet und wird nun für alle Neugeborenen sogenannte „Gäusöckle“ stricken,
Abschließend gab es einen Aufruf, bei der bevorstehenden Bundestagswahl von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen und somit aktiv an der demokratischen Mitgestaltung des Landes teilzunehmen und Veränderungen selbst zu schaffen.
Mit folgenden Worten schloss Bürgermeister Schmid seine diesjährige Neujahrsrede: „mit gegenseitiger Wertschätzung füreinander können wir Differenzen überbrücken, schwierige Situationen meistern und unsere Gemeinde als das erhalten, was wir uns von ihr erhoffen: Heimat zu sein für alle, die sich ein respektvolles Zusammenleben wünschen und unsere gemeinsamen Werte und Regeln achten. Das wünsche ich uns.“
Der Empfang fand seinen gemütlichen Ausklang im geselligen Beisammensein.
Bilder zum Neujahrsempfang finden Sie hier: Link zu den Bildern